Heute ist wieder der erste Mittwoch im Monat und somit Me Made Mittwoch.
Im April habe ich nur sehr wenig genäht. Ich war im Urlaub und hatte nur ein Nähprojekt mitgenommen. Entstanden ist ein Burda-Modell, sozusagen zurück zu meinen Nähanfängen. Denn wer ungefähr so mein Alter hat, weiß, dass es vor 30/40 Jahren nur Burda gab. Nix mit Ebooks wie heute.


Mit der Idee, eine Frühlingsjacke zu nähen, habe ich mich länger beschäftigt. Sie sollte relativ kurz sein, geschlossen getragen werden können und etwas Pepp haben. Bei meinen Recherchen im Internet fand ich schließlich den Burda-Schnitt. Die Nähzeitschrift war auch noch verfügbar und schnell bestellt. Bei Instagram konnte ich einige fertige Modelle bewundern. Danke Carola und Griselda für den netten Austausch und eure Tipps.
Den Bengaline musste ich leider neu kaufen, denn Jackenstoffe kaufe ich nur Projektbezogen. Der Roséton passt gut zu meinem aktuellen Farbschema. Im Original wird die Jacke nicht gefüttert, das gefällt mir hier aber nicht so besonders. Also bastelte ich mir den Futterschnitt selbst. Ein farblich passendes Futter fand ich im Nachlass meiner Mutter. Das Futter ist seeeehr alt, es lag nur 80cm breit! Die Qualität ist aber immer noch top.

Dank der bebilderten Anleitung ging das Nähen recht einfach von der Hand. Der Bengaline lies sich toll vernähen, franst nicht und ich konnte ihn auch sehr gut bügeln.

Den Metallreißer gab es natürlich nicht in der passenden Länge. Zum Kürzen dieser gibt es auch bei Burda eine Anleitung, super einfach! NICHT. Wir bekamen den oberen Stopper nicht geöffnet, der Beste hat aber sein bestes gegeben und es irgendwann geschafft. Die Zähnchen konnte ich dagegen sehr leicht mit der Kneifzange abknipsen. Danach den Stopper wieder neu befestigen und schon (also nach mehreren Stunden) hatte ich einen passenden RV.

Weitere Denkarbeit hatte ich beim Einnähen des Futters an der Stelle Beleg/Saumkante. Irgendwie habe ich dort meistens einen unschönen Knubbel, offene Nähte und zu viel Stoff. Ich überlegte hin und her, suchte im Internet nach Anleitungen (fand aber nicht das passende), steckte und probierte. Irgendwann hatte ich den Durchbruch und wusste, wie ich es nähen muss.



Ich bin mit dem Ergebnis total zufrieden und freue mich über meinen Neuzugang. Die einem Trench angelehnten Schulterpassen gefallen mir, die Länge und Weite mag ich auch sehr gerne. Die aufgesetzten Taschen haben nur Zierklappen, zum Reinschlüpfen sind sie an der Seitennaht offen. Die Taschen haben übrigens auch noch ein Futter bekommen.


Diese Nähprojekt ist ein richtiges Slowsewing gewesen. Von der Planung bis zur Fertigstellung sind mindestens 2 Monate vergangen, alleine das Nähen hat insgesamt 3 Wochen gedauert.



Details:
- Burda 11/2020 #105
- Gr. 34 ohne Änderungen
- 1,80m Bengaline
- 50cm Metallreißer
- komplett gefüttert, auch die Taschen
- Ärmelfischchen
Zu meiner neuen Jacke trage ich die Ottobre Culotte und ein einfaches Shirt. Jetzt habe ich aber erst einmal genug Jacken genäht und widme mich meiner Frühjahr/Sommerkleidung.
Verlinkt bei MMM MODEWERKSTATT HT Creativsalat
und Sewlala. Macht hier doch auch mit, es gibt bis jetzt nur 2 Einträge, und die sind beide von mir.
Herzlichst, Heike
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