Heute ist der erste Mittwoch im Monat und da trifft sich die nähende Damenwelt wieder beim Me Made Mittwoch und zeigt neue, ältere oder neu kombinierte selbstgeschneiderte bzw. gestrickte Damenmode.
Achtung, diesmal viel Text! Ich war Mitte Januar bei der #annäherungbielefeld und berichte hier ein wenig über das Nähwochenende. Untergebracht waren wir in der Jugendherberge, ich hatte mir ein Einzelzimmer gegönnt. Überraschend für mich, das Bett war bezogen und Handtücher lagen auch bereit. Mit dem Mief meiner Jugendherbergserinnerungen hatte dieses Haus nichts gemeinsam. Auch die Essensauswahl war hervorragend.



Im Vorfeld war ich wieder ziemlich aufgeregt. So viele neue Gesichter und meine Sorgen, ob mein Nähgut reicht und das Nählevel vielleicht nicht hoch genug ist. Einige Teilnehmerinnen kannte ich schon von meiner ersten #annäherungsüd, andere „kannte“ ich von Instagram, andere Namen sagten mir noch nichts.
Der Nähraum war großzügig mit Tischen, Stühlen und vielen Mehrfachsteckern bestückt. Ab 15 Uhr am Freitag füllte er sich mit insgesamt 26 Frauen, alle reichlich bepackt. Ich war frühzeitig vor Ort und habe meinen Nähplatz am Fenster eingerichtet.



Wichtig sind auch die Projektblätter. In unterschiedlichster Art stellt jede Teilnehmerin ihre Projekte auf einem Blatt Papier dar. So entsteht eine tolle Inspirationsquelle. Ich hatte insgesamt 4 bzw. 5 Teile geplant. Zum Warmwerden nähte ich am Freitag zwei einfache schwarze Tops.



Der Jumpsuit Zadie war mein Hauptprojekt, hier eine erste Variante aus Leinenmischgewebe. Damit verbrachte ich den Samstag. Er ließ sich sehr gut nähen. Und da es ja schon mein 2. Modell ist, wusste ich auch dass er passt. So konnte ich Schritt für Schritt vor mich hin werkeln. Pausen konnte ich nach Lust und Laune machen. Ein kleiner Ausflug führte einige Frauen und mich in die Bielefelder Innenstadt zu einem tollen Kurzwarenladen. Es gab dort mehrere Gänge mit deckenhohen Regalen mit hunderten von Knöpfen. Ein paar Kleinigkeiten musste ich dort mitnehmen.
Der Stoff vom Jumpsuit ist ein Baumwoll/Polyestergemisch, gekauft im Urlaub vor einiger Zeit.



Die Verpflegung in der Jugendherberge war recht gut, es gab immer eine vegetarische Alternative und auch Salat und Obst. In unserem Nähraum hatten wir ein reichhaltiges Buffet mit Nervennahrung. Die Abende ließ ich mit einem Glas Wein ausklingen.
Am Sonntag widmete ich mich dann noch meiner Bermuda aus der Burda easy 3/21. Da es sich um eine Schlupfhose handelt, entschied ich mich auf Grund meiner Hüftmaße für die Gr. 36. Durch meinen Museumsbesuch schaffte ich sie aber nicht mehr fertig. Die letzten Nähte waren dann schnell zu Hause gemacht. Die Bermuda gefällt mir ausgesprochen gut. Sie hat ein bequemes Gummiband, einfache Nahttaschen und Bügelfalten. In der Burda sind noch 2 weitere Versionen, einmal als Short oder lange Hose. Eine 2. Bermuda kann ich mir sehr gut vorstellen.
Der Hosenstoff ist ein etwas festerer Chambray, das Nähen war die reinste Freude. Nichts franste aus oder verzog sich, außerdem ließ er sich klasse bügeln. Solche Webware liebe ich!



Die Weste war auch noch ein Nähprojekt, wurde aber auch erst zu Hause genäht. JA, ich habe jetzt auch ENDLICH eine Weste. Bei mir dauert es ja immer etwas länger bis die Trends ankommen. Der Stoff ist Leinen/Viskose mit einem dunklen Nadelstreifen, gefüttert mit Baumwollbatist. Der Schnitt ist aus der Ottobre 5/23 , genäht in Gr. 34
Das Tanktop von Lybstes hatte ich auch am Freitag schon fertig. Es ist im Moment mein liebstes Top-Schnittmuster, schon öfters genäht (klick). Es passt auch hervorragend zu meiner Bermuda. Ganz wichtig bei den anNäherungen sind auch die Etiketten, die jedes Kleidungsstück anschließend zieren.



Alle Stoffe und Zutaten sind aus meinem Vorrat, das ist gut für den Stoffabbau. Über den Tauschtisch konnte ich zusätzlich noch 3 Stoffe verschenken.
Am Sonntag Vormittag machte ich noch einen kleinen Spaziergang zur nahe gelegenen Wäschefabrik. Das ist eine alte Nähfrabrik und mittlerweile ein Museum. Es war herrlich, all die alten Nähmaschinen, Stoffrollen, Werkzeuge, Schnittmuster usw. zu betrachten.



Warum ich so aufgeregt war im Voraus und solche Selbstzweifel hatte, weiß ich jetzt gar nicht mehr. Es waren tolle Tage, mit vielen netten Frauen, Gesprächen, Inspiration und viel Essen. Am meisten gefällt mir der wertschätzende Umgang und die Hilfsbereitschaft. Jedes Problem konnte gelöst werden, irgendeine wusste immer Rat. Es ist schön, wenn aus virtuellen Bekanntschaften echte Freundschaften werden. Danke dass ihr alle da wart!
Es war anstrengend für mich, ununterbrochen zu nähen und von so vielen Personen umgeben zu sein (persönlich wichtige Auszeiten konnte ich natürlich jederzeit nehmen). Trotzdem bin ich rundum zufrieden am Sonntag Nachmittag wieder nach Hause gefahren, mein Herz voll mit guten Erlebnissen und mein Kopf voll mit weiteren Nähideen. Und ohne das Nähwochenende hätte ich auch noch nicht so viele Teile für #nähenfürfrühjahrsommer24 fertig.
Falls dir dieses Blog-Format gefällt, beim Me Made Mittwoch gibt es mehr davon. Außerdem verlinke ich den Beitrag bei Creativsalat und Sewlala sowie Augensterns Welt
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Danke fürs schauen. Herzlichst, Heike
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